Quo Vadis? - Demo in Kassel am 20.03.21
- Christian Krischke

- 9. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Wie verlief die Megademo "Frühlingserwachen-Die Welt steht auf" tatsächlich?
Ganz offen? Ich wollte diese Demo besuchen, um mir ein eigenes Bild der Situation zu machen, da Berichte von voran gegangenen Demos, von den bekannten Medien, immer wieder unhaltbare Zustände beschrieben. Etwas dazu zu posten oder zu schreiben, stand aber zunächst nicht auf der Agenda.
Nachdem allerdings ein Beitrag der ARD über die Demo zu sehen war, konnte ich diese tendenziöse Berichterstattung nicht so stehenlassen. Der Eindruck, der in dem Beitrag von der ARD vermittelt wurde war: Man muss sich im Klaren sein, Zitat: „…in welchem Schmelztiegel man sich begibt“, ist irreführend, da die Mehrheit der Teilnehmer ganz sicher nicht rechtsextrem war. Auch wenn sich „braune“ Kräfte untergemischt haben sollten, so waren sie ohne spürbare Wirkung und es gab somit kein Recht die ganze Veranstaltung ins falsche Licht zu rücken.
Also nun MEINE Wahrnehmung, so objektiv wie mir möglich:
Die Ankündigung der Grossdemo in Kassel mit 17.500 Teilnehmern in der Nähe meines Wohnortes erreichte mich schon vor einigen Wochen. Als es nun so weit war, verbot die Stadt einige Tage vorher die Demo, was wiederum vom Verwaltungsgericht aufgehoben wurde. Der Einspruch der Stadt folgte sogleich und am späten Nachmittag vor der Demo entschied der Verwaltungsgerichtshof die Demo nur mit Einschränkungen zuzulassen. Der Einspruch der Veranstalter wurde nicht mehr angehört. Mit dieser Entscheidung wurde kurzfristig der Versammlungsort von der Karlswiese zu der Schwanenwiese verlegt und die Teilnehmeranzahl auf 5.000 plus 1.000 begrenzt. Diese Entscheidung ist schwer verständlich, da die Karlswiese viel mehr Platz (geschätzt ca. 20.000 Personen), auch mit entsprechendem Abstand, geboten hätte.
Natürlich waren schon viele Menschen unterwegs und wie ich verwirrt: Findet die Versammlung statt und wenn, dann wo? Nachdem ganzen Gezerre, konnte ich um ca. 11:00 Uhr (also 1 h vor Beginn der Veranstaltung) die Info finden, das die Demo jetzt doch an der Schwanenwiese stattfindet. Da dies das Gelände des Messeplatzes Kassel ist, war es naheliegend die dazugehörigen Parkplätze anzufahren. Dort angekommen erklärte die Stadtpolizei, dass die Parkplätze abgesperrt wurden und nicht zur Verfügung stehen. Auf die Nachfrage für Alternativen wurde nur mit den Schultern gezuckt. Also kurz gesagt, ein großes Durcheinander, bevor es überhaupt losging.

Endlich an der Schwanenwiese angekommen, gab es tatsächlich eine Bühne und eine verteilte, aufgelockerte Menschenmenge. In meinen ca. 3h Vor-Ort war die Situation geordnet, mit einer sehr positiv Stimmung und es gab Reden, denen ich zustimmen konnte und andere die sehr überzogen waren, aber es gab keine Unruhen oder ausfällige Szenen. Nur vor der Bühne war es zeitweise dichter gedrängt und die Versammlungsleitung hat eindrücklich den Zustand aufgelöst. Ich konnte keine rechtsextremen Kräfte oder Nazis in meinem Umfeld erkennen. Wir standen mit eher normalen, unauffälligen Menschen mittleren Alters zusammen.
…und? War es ein Super-Spreader-Event? Ein Beweis bzw. Nicht-Beweis ist ja schwer führen. Nach der bisherigen und andauernden Katastrophen Stimmung, durch Politik und Medien geprägt, zucke ich schon zusammen, wenn ein Mensch nur auf Reichweite herankommt. Hier allerdings, an der frischen Luft mit Wind, Sonne und Abstand erschien es mir es ziemlich unwahrscheinlich einer Gefährdung für mich und andere ausgesetzt zu sein.
Im diesem Video von mir sind einige Eindrücke zu sehen:
Auf dem Weg zum Auto begegneten wir noch dem Journalisten Boris Reitschuster von „reitschuster.de“ in angeregter Diskussion mit einer Gruppe von Ärzten. Wie er den Tag in Kassel wahrgenommen hat ist hier verlinkt.




Kommentare